14. Münchner Mieter*innenstammtisch: Wohnen, Kultur und Gastro - COVID-19 und hohe Mieten. Am 28.9.20
VERNETZUNG, AUSTAUSCH & TIPPS GEGEN DEN MIETENWAHNSINN
Das größte Problem sind im Moment auch für Kultur- & Gastronomiebetriebe die laufenden Pachten und Mieten. Viele stehen vor dem Aus. Wie soll es weitergehen, wenn weiterhin Kündigung oder Kurzarbeit drohen? Aus diesem Grunde sind neben privaten MieterInnen dieses Mal vor allem auch gewerbliche MieterInnen geladen und aufgerufen zu kommen, um über Ihre Erfahrungen während COVID-19 zu berichten. Es wird David Süß vom Verband der Münchener Kulturveranstalter e.V. (VDMK) und eine Vertreter*in der Initiative "Save Our Local Gastro" erwartet.
Wann: 28. September 2020
Wo: Muffathalle, Zellstr. 4, 81667 München
(unter Einhaltung der Abstandsregelungen)
Beginn: 19:00 Uhr (Einlass 18:00 Uhr)
Ablauf:
19:00 Uhr: Intro/ Vorstellung der Anwesenden
19:05 Uhr: Themenbereich Kultur-/Gastro
19:45 Uhr: Themenbereich Wohnen
20:30 Uhr: Anwältin Monika Schmid-Balzert (DMB) beantwortet Fragen zur generellen rechtlichen Lage
Im Anschluss: offener Austausch
Anmeldung:
Aufgrund der Corona-Regelungen sind nur eine begrenzte Zahl an Gästen zugelassen. Wir bitten um verbindliche Anmeldung über unten stehenden Link. Sollten Sie doch nicht kommen können, bitten wir um Absage über den gleichen Link, damit eine andere Person den Platz wahrnehmen kann, vielen Dank!
Hohe Mieten und Corona
Durch die Corona-Pandemie wird das Problem der hohen Mieten schlagartig noch viel deutlicher: Durch Kurzarbeit oder Kündigung ist man mit 60% von seinem Gehalt sehr schnell an einem Punkt angelangt, bei dem man sich seine Miete nicht mehr leisten kann. Viele Menschen, die sich trotz hoher Mieten vorher "in Sicherheit" gewähnt haben stellen fest, dass man sehr schnell zum illustren Kreise der 'Betroffenen' gehört.
Bei sehr vielen Gastronomie- und Kulturbetrieben geht es um die gesamte Existenz (von den Künstlern gar nicht zu sprechen): Bei Null Einnahmen hat man trotzdem sehr hohe laufenden Kosten. Löwenanteil daran sind immer die Mieten, auf die auch viele Vermieter nicht verzichten können oder wollen. Viele Gastronom*innen stehen jetzt schon vor dem Aus. Die Clubs sind geschlossen, eine Perspektive auf Wiedereröffnung gibt es derzeit nicht.
Konnten sich einige durch "To-Go"-Geschäft und Straßenverkauf nach einer langen Durststrecke im Frühjahr noch über den Sommer retten, stehen jetzt Herbst und Winter vor der Tür.
Für die Monate April, Mai und Juni gab es ein von der Bundesregierung in Kraft gesetztes „Mietenmoratorium", wonach der Vermieter das Mietverhältnis nicht kündigen darf, wenn der Mieter in der Zeit vom 1. April bis zum 30. Juni 2020 seine Miete nicht oder nicht vollständig gezahlt hat. Der Vermieter darf das Mietverhältnis wegen der Mietschulden aus dem Zeitraum 1. April bis 30. Juni 2020 erst dann kündigen, wenn der Mieter diese nicht bis zum 30. Juni 2022 ausgleicht. Man konnte sich also einen ‚Puffer’ aufbauen.
Dieses Instrument war/ist umstritten, da man durch die Stundung der Mietkosten Schulden aufbaut, es also keine langfristige Lösung ist.
Hier sind Lösungen und Stützen vom Gesetzgeber gefragt, auf ein angekündigtes Konzept und Maßnahmenpaket des bayerischen Wirtschaftsministers wird schon lange gewartet. Die Bundesregierung hat es nicht für notwendig gehalten, dieses Moratorium zu verlängern, obwohl es Mietern durchaus etwas Spielraum und Flexibilität eröffnet hat.